Häufige Fragen

FAQ

Hier finden Sie eine Zusammenstellung der am häufigsten gestellten Fragen zur Montessori-Pädagogik.

  • Montessori? Hat das nicht irgendetwas mit Behinderten zu tun?

    Maria Montessori begann ihre Arbeit mit der Beobachtung von behinderten Kindern und erkannte, dass sich deren Fähigkeiten am ehesten über eine Aktivierung der Sinne erreichen lassen. Daraus entwickelte sie allmählich ihre Pädagogik für alle Kinder.

  • Maria Montessori hat um 1900 ihre Methode entwickelt. Ist sie daher nicht schon reichlich veraltet?

    Die Pädagogik Montessoris hat ihre Aktualität nicht eingebüßt, ganz im Gegenteil. Kinder müssen zum Lernen zur inneren Ruhe und zur Konzentration finden. Wir bieten ihnen den Rahmen dafür. Die moderne Hirnforschung bestätigt heute die Prinzipien der Montessori-Pädagogik als wesentliche Voraussetzungen für nachhaltiges Lernen und eine tragfähige Bildung.
    In unseren Einrichtungen werden die Kinder zum eigenen kreativen Denken ermutigt und dürfen Fehler machen, um daraus zu lernen. Wir lassen ihnen die Zeit, Lösungswege selber zu erarbeiten, weil sie dann auch verstanden werden.

  • Selbstbestimmtes Lernen in jeglichem Alter? Aber Kinder und Jugendliche können ohne Druck doch gar nicht lernen.

    Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Kinder und Jugendliche nichts lernen wollen. Im Gegenteil, ihr ganzes Leben ist auf Lernen ausgerichtet und wir bieten ihnen die Plattform, sich die Lerninhalte in ihrem Tempo, auf ihre Art und Weise und nach ihren Interessen anzueignen. Dabei orientieren wir uns am Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan in den Kinderhäusern, bzw. am Bayerischen Lehrplan in der Schule. Nach vier Jahren Grundschule hat ein Schüler bei uns alle Inhalte erlernt – wenn auch teilweise zu anderen Zeitpunkten, als in der Regelschule.

  • Wozu dient das viele Material? Lenkt das die Kinder nicht vom Wesentlichen - vom Verinnerlichen - ab?

    Das Material regt die Sinne an, will Spaß am Lernen wecken und erhalten und macht die Lernaufgaben plastisch. Lernen geschieht am einfachsten und sinnvollsten durch Be-Greifen. Erst dann kann der nächste Schritt, die Abstraktion, vollzogen werden. Die Lerninhalte sind nicht etwas auswendig gelerntes, sondern für immer mit einem Bild verbunden.

  • Wozu dient die Jahrgangs- / Altersmischung?

    Altershomogenität ist ein künstliches Gebilde, das es sonst im Zusammenleben und im Berufsleben nicht gibt. Sie führt dazu, dass sich Kinder häufig über ihre Leistung oder ihren Status definieren. Gerade bei der hohen Anzahl an Einzelkindern ist eine familienähnliche Struktur für das soziale Miteinander und das Lernen voneinander wichtig.

  • Wie können die PädagogInnen Kindern etwas beibringen, wenn die Altersspanne 3 bis 4 Jahre beträgt und somit unterschiedliche Interessen vorliegen?

    Da die Kinder bei uns selbst bestimmt lernen und nichts im herkömmlichen Sinne „beigebracht“ bekommen, stellt sich die Frage in diesem Sinne nicht. Die Einführung neuer Themen und Fachbereiche findet in kleinen Gruppen statt. Die Kinder werden in die Lage versetzt, dann mit Hilfe des Materials allein oder in Gruppen weiterzuarbeiten. Die PädagogInnen stehen für weitere Fragen zur Verfügung und leisten gegebenenfalls Hilfestellung.

  • Wie beurteilen Sie den Leistungsstand ohne Noten und behalten den Überblick über Lernfortschritte der einzelnen SchülerInnen?

    Notengebung ist niemals objektiv! Noten spiegeln nur den momentanen, subjektiven, klassenorientierten Stand eines Kindes wider. Erzielte Fortschritte, Anstrengungen durch unterschiedliche Voraussetzungen und der Prozess des Lernens bleiben unbeachtet. Unsere LehrerInnen beobachten jedes Kind unter diesen Gesichtspunkten während des Schuljahres intensiv und dokumentieren ihre Beobachtungen. Zum Schuljahresende erhält jedes Kind eine detaillierte Aufschlüsselung seiner Fortschritte und Fertigkeiten. An deren Erstellung hat das Kind mitgewirkt. Selbsteinschätzung und Eigenwahrnehmung werden damit gestärkt.

  • Zum Lernen braucht man Ruhe. Wie schaffen Sie dieses Arbeitsklima, wenn die Kinder nicht auf ihren Plätzen sitzen bleiben müssen und sogar miteinander lernen dürfen?

    In der Freiarbeit dürfen die Kinder ihre Arbeitspartner und ihre Beschäftigung frei wählen. Dabei muss immer eine Arbeitsatmosphäre herrschen, die allen das Arbeiten ermöglicht. Daneben gibt es die Stillarbeit, in der sich die Kinder alleine und ruhig mit einem Thema beschäftigen.

  • Einige Kinder sitzen am Tisch, andere arbeiten am Boden, wieder andere befinden sich in der Leseecke und einige laufen sogar beim Lernen umher. Ist das nicht ein ungeregeltes Chaos?

    Wir gewähren Freiheit, nicht Zügellosigkeit. Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt. Wir lassen die Kinder nicht einfach gewähren, sondern beziehen sie beim Erstellen der Regeln mit ein. Diese Regeln müssen von den Kindern wie von den Erwachsenen eingehalten werden. Soziales Miteinander und der Respekt im Umgang sind uns sehr wichtig.

  • Es ist ein sehr ungewohntes Bild, dass Kinder beim Lernen nicht sitzen bleiben müssen. Beeinträchtigt das nicht die Aufnahmefähigkeit enorm?

    Motorik und Lernvermögen hängen eng zusammen. Kinder in ihrem Bewegungsdrang zu beschneiden heißt, ihre Lernfähigkeit einzuschränken und Aggressionen zu fördern. Deshalb ermöglichen wir Lernen in Bewegung. Dabei dürfen die anderen Kinder jedoch nicht gestört werden.

  • Kommen Montessori-Grundschüler auf einer „normalen“ Schule überhaupt zurecht, z.B. nach einem Übertritt oder Umzug?

    Ja. Erfahrungsgemäß schaffen die Schüler den Übertritt, den sie anstreben. Unserem Unterricht liegt der amtliche Lehrplan der staatlichen Schulen zu Grunde, dessen Lehrinhalte auch alle in den vier Jahren Grundstufe vermittelt werden. Die Montessorischule löst sich jedoch gelegentlich von der vorgegebenen Reihenfolge, da manche Materialen andere Zugangswege ermöglicht. So entspricht der Lerninhalt nicht immer der Jahrgangsstufe, die im amtlichen Lehrplan vorgesehen ist.

  • Werden die Kinder der 4. Klasse auf den Übertritt auf ein Gymnasium oder eine Realschule vorbereitet und können sie den Übertritt schaffen?

    In der Regel schaffen Kinder, die auf Grund ihrer Persönlichkeit, Auffassungsgabe und Arbeitshaltung geeignet sind, nach der 4. Klasse den Übertritt auf die Realschule oder das Gymnasium. Der Montessori-Weg sieht allerdings den frühen Wechsel nach der 4. Klasse nicht vor. An unserer Schule lernen Schüler*innen aller Leistungsstufen gemeinsam bis zu 9./10. Klasse. Nach dem Erwerb des Mittleren Bildungsabschlusses steht ihnen der Weg zum (Fach-)Abitur auf der FOS oder als Quereinsteiger*innen am Gymnasium offen, sowie alle anderen Bildungswege. Viele unserer Schüler*innen haben inzwischen das Abitur erworben oder sind in den unterschiedlichsten Ausbildungsberufen tätig.

  • Welche Abschlüsse können die SchülerInnen der Montessori-Schule erreichen?

    Die SchülerInnen können an unserer Schule den „Erfolgreichen Mittelschulabschluss“, sowie den „Qualifizierenden Mittelschulabschluss“ und den „Mittleren Bildungsabschluss“ als externe Teilnehmer an den Prüfungen der staatlichen Mittelschule erwerben. Neben diesen staatlichen Abschlüssen erwerben sich die SchülerInnen der achten Jahrgangsstufe mit der "Großen Arbeit" eine zusätzliche Qualifikation: Den sogenannten „Montessori-Abschluss“.
    Nach Abschluss der 10. Klasse ist mit dem staatl. vorgegebenen Notendurchschnitt der Besuch eines Gymnasiums oder einer Fachoberschule (FOS) möglich. Hier erreicht man nach zwei Jahren ein fachgebundenes Abitur, nach drei Jahren und dem Nachweis einer zweiten Fremdsprache das allgemeine Abitur.
    Einige Montessori-Schulen in Bayern bieten inzwischen auch sogenannten MOS (Montessorioberschule) an, die der Fachoberschule (FOS) entsprechen.

  • Können sich Montessori-SchülerInnen ins Berufsleben eingliedern?

    Die Schlüsselqualifikationen, die die SchülerInnen an unserer Schule erwerben, wie z.B. Teamfähigkeit, selbstständiges Arbeiten, Übernahme von Verantwortung und Engagement werden gerade in Ausbildungsberufen geschätzt und erwartet.

  • Sie haben in der Schule in der Regel mehr Anmeldungen als Sie Kinder aufnehmen können. Welche Aufnahmekriterien haben Sie?

    Wichtigstes Kriterium neben der Schulreife des Kindes ist, dass die Eltern sich mit dem Montessori-Konzept auseinandersetzen, sich bewusst für diese Form des Schulunterrichts für ihre Kinder entscheiden und das pädagogische Konzept unterstützen. Weiter ist es wichtig in den jahrgangsgemischten Klassen (1-4, 5-7, 8-10) eine Ausgewogenheit zwischen den einzelnen Jahrgängen und zwischen Jungen und Mädchen herzustellen. Geschwisterkinder werden dabei bevorzugt.
    Geht es um die Aufnahme von Integrationskindern, kann immer nur eine Einzelfallentscheidung unter dem Aspekt der optimalen Ausbildung des Kindes getroffen werden. Hier ist auch zu entscheiden, ob ein Integrationshelfer zusätzlich notwendig ist.

  • Lassen sich die Mitarbeit und das geforderte Engagement der Eltern mit einer Berufstätigkeit vereinbaren?

    Ja. Jede/r kann sich den Bereich, in dem sie/er sich engagieren möchte, selbst aussuchen. Die vielfältigen Möglichkeiten der Mitarbeit bieten eine große Auswahl unterschiedlichster Tätigkeiten.

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