Leistungsdokumentation

Warum wir keine Noten geben

Lernen die Kinder etwas, wenn sie keine Noten bekommen?

Ja, die Kinder lernen gerade weil sie keine Noten bekommen. Ihre Arbeit hat einen Wert in sich und nicht erst dann, wenn sie von außen bewertet wird.
Durch die im Material enthaltenen Selbstkontrolle erhalten die Kinder unmittelbar Rückmeldung über ihre erbrachte Leistung. Sie lernen dabei auch ihre Leistung und sich selbst einzuschätzen. Noten schränken diesen Prozess der Selbstreflexion ein und können zudem individuelle Lernfortschritte nicht wiedergeben.

Der individuelle Lernfortschritt des Kindes wird von den Lehrkräften regelmäßig dokumentiert. Aber auch die Schüler dokumentieren und reflektieren ihre Arbeit. Das Ergebnis dieses Beobachtungs- und Dokumentationsprozesses wird am Ende des Schuljahres in der "Information zum Entwicklungs- und Lernprozess (IzEL) zusammengefasst.

"Zeugnisse"

Die IzEL

Die IzEL (Information zum Entwicklungs- und Lernprozess) bestehen aus einer ausführlichen Darstellungen zur Persönlichkeitsentwicklung, zum Sozial- und Arbeitsverhalten und zum Lernfortschritt des Kindes.

Sie sind sowohl in Form von pädagogischen Wortgutachten als auch in einer kategorisierten Dokumentationsform abgefasst.

Für den Primar- und Sekundarbereich gilt: Zum Halbjahr bekommen die Schüler einen persönlichen Brief mit Beschreibungen der Persönlichkeitsentwicklung, zum Sozial- und Arbeitsverhalten und zum Lernentwicklungsstand.
Am Schuljahresschluss werden die persönlichen Kompetenzen in einem kategorisierten System zusammengefasst, das im Dialog zwischen Schülern und Lehrern erstellt wird.

Die IzEL orientieren sich stofflich an den Bildungsendzielen der staatlichen Grund- und Mittelschule bis hin zum Mittleren Bildungsabschluss. Sie entstehen aus den kontinuierlichen Beobachtungen der Lehrer sowie in einem interaktiven Prozess zwischen Lehrkraft und Schülern. Intensive Gespräche im Verlauf des Schuljahres und anlässlich der Erstellung der IzEL dienen dazu, dass sich bei den Schülern die Fähigkeit zur Selbstreflexion entwickelt. Fragen wie „Was fällt mir schwer?“, „Woran muss ich noch arbeiten?“, „Was nehme ich mir vor?“ vertiefen die Selbsteinschätzung. Der Gewinn, der aus diesem Prozess für die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler entsteht, gibt dem Dokumentationsprozess eine besondere Bedeutung.

Die von uns verwendete Form der IzEL ist vom Montessori Landesverband in Abstimmung mit dem Kultusministerium entwickelt worden für die Montessori-Schulen im Landesverband Bayern verbindlich.

Schulabschlüsse

Folgende Abschlüsse sind an unserer Schule möglich:

  • Große Montessori-Arbeit (GMA) in der 8. Jahrgangsstufe (interner Montessori-Abschluss)
  • Erfolgreicher Mittelschulabschluss nach der 9. Jahrgangsstufe (interne Prüfung, staatlich anerkannt)
  • Qualifizierender Mittelschulabschluss (Quali) nach der 9. Jahrgangsstufe (externe Prüfung)
  • Mittlere Reife nach der 10. Jahrgangsstufe (externe Prüfung)

Der Erwerb der fachgebundenen bzw. allgemeinen Hochschulreife (Abitur) ist inzwischen an verschiedenen Montessori-Oberschulen (MOS) in Bayern möglich. Der Wechsel an eine staatlich Fachoberschule, Berufsoberschule oder ein Gymnasium ist mit den entsprechenden Notenschnitten in den Abschlussprüfungen ebenfalls möglich.

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